Lughnasadh Getreide
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Jahreskreisfest: Lammas oder Lughnasadh

Die Felder leuchten golden, blau-rot gesprenkelt von den Korn- und Mohnblumen. Die Tage werden zwar bereits wieder kürzer, aber zur Zeit von Lammas sind die Tage und Nächte so warm wie sonst nie. Wir verbringen viel Zeit draussen, saugen die Sonnenenergie in uns auf. Vom 31. Juli auf den 1. August feiern wir das Jahreskreisfest Lammas, auch Schnitterfest genannt. Worum es dabei geht erfährst du in diesem Beitrag, ausserdem geben wir dir eine Idee für dein eigenes Ritual mit auf dem Weg durch den Jahreskreis.

Der keltische Ursprung

Schauen wir uns als erstes den Ursprung dieses Mondfestes an. Es ist eines der acht Jahreskreisfeste, über die du hier mehr nachlesen kannst. Lughnasadh stammt aus der Zeit der Kelten. Wir können uns in diese Zeit versetzen und werden dadurch realisieren, dass die bevorstehende Getreideernte wohl die Menschen gerade in dieser Jahreszeit beschäftigte. Es ist ein Feuerfest, denn das Feuer, symbolisiert durch die Sonne, hat das Getreide reifen lassen.

Das Fest war vielleicht also sogar ein Dank an die Götter, dass sie die Ernte vor Gewitter, Dürre oder Schädlingen geschützt hatten. Gleichzeitig wurde bei dem Fest bestimmt auch um weiteren Schutz für die noch nicht erfolgten Ernten von Getreide und anderen Lebensmitteln gebeten. Die Kelten waren nämlich die ersten Bauern in unserer Region und lebten etwa vor 3’000 Jahren.

Laut Überlieferung gab es eine Art Priester, die für den Schutz der Getreidefelder zuständig waren. Sie hiessen Bilwisse und hatten weisse Gewänder an und verfilzte Haare.

Nebst der Zeit der Getreideernte war es auch die Zeit der Hochzeiten auf Zeit, genau für ein Jahr und einen Tag hat man sich auf Probe verheiratet. Wurde die Frau in dieser Zeit nicht schwanger, hatte der Mann die Chance, sich mit einer anderen Frau zu verheiraten.

Die Mythologie hinter Lughnasadh

Zur Sommersonnenwende ist der Sonnengott Bel gestorben, glücklicherweise hatte er einen Sohn, Lugh. Diesem ist das Fest Lammas oder Lughnasadh mythologisch gewidmet. Denn in der keltischen Mythologie erzählt man sich, dass zur Zeit um den 1. August die Amme von Lugh, Tiltiog, starb. Er veranlasste deshalb eine Totenfeier auf ihrem Grabhügel, die von da an jedes Jahr in der Nacht auf den 1. August gefeiert werden sollte. Die Amme dient als Symbol der Urmutter, die wir mit diesem Jahreskreisfest ehren.

Eine weitere Geschichte bei den Germanen handelte vom Gott Loki. Er ist klug und feurig. In der Geschichte schneidet er der Frau des Gewittergottes Donar, genannt Sif, die goldenen Haare ab. Diese Haare symbolisieren das reife Korn.

Schweizer Nationalfeiertag

Am 1. August wurde angeblich die Schweiz gegründet. Zufall? Man weiss es nicht, aber es könnte durchaus sein, dass Lughnasadh hier eine Rolle spielt hat. Zumal man inzwischen weiss, dass erst im 19. Jahrhundert der 1. August als konkretes Datum zum Nationalfeiertag bestimmt wurde.

Auch die Kirche hat sich wieder über die heidnischen Festen gelegt. Und zwar finden von Mitte August bis Mitte September sehr viele Marien-Feiertage statt, diese werden die Frauendreissiger genannt. Ein Beispiel davon ist Maria Himmelfahrt am 15. August, welches das erste davon ist.

Deine eigene Zeremonie zu Lammas

Wir haben es hier nochmals mit einem Feuerfest zu tun. Ausserdem ist es ein Mondfest, das traditionell in der Nacht gefeiert wurde. Um das Getreide wertzuschätzen, könntest du in meditativer Haltung ein paar Hand voll Getreidekörner z.B. mit einem Mörser malen, bis ein feines Mehl entsteht. Es ist eine ziemliche Arbeit, aber die Energie, die du so ins Mehl steckst, verleiht ihm eine besondere Kraft. Rühr daraus einen einfachen Brotteig, den du dann am Abend über dem Feuer, beispielsweise als Stockbrot, über dem Feuer gebacken werden kann. Anstelle des Stockbrotes kannst du auch eine Figur von etwas, wofür du dankbar bis, aus deinem Brot formen und es im Ofen backen. Koste ganz bewusst und langsam von diesem Brot.

Vielleicht gehst du in eine Meditation. Dabei kannst du dich fragen: Was nährt mich in meinem Leben? Wofür bin ich gerade dankbar? Wofür möchte ich um Schutz bitten? Wo möchte ich einen klaren Schnitt setzen?

Es ist auch die Zeit der Kräuter. Denn die Sonne fördert das Entstehen der ätherischen Öle. Vielleicht hast du Lust, einen Erkältungsmittel aus Honig und wildem Thymian (Quendel) herzustellen. Bei “Fräulein Grün” findest du die Anleitung dazu.

Viel Spass beim Ausprobieren. Wir haben gemerkt, dass solche Rituale uns helfen, uns vermehrt mit der Natur zu verbinden und sie wertzuschätzen. Vielleicht hast du ja auch eine Idee für ein Ritual? Dann lass uns doch einen Kommentar da, wir würden uns sehr freuen.

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